Fundstücke KW 33

Sommerpause, Sommerferien, Sommerloch … Immerhin, einige Meldungen aus Geschichte und Archäologie fanden sich denoch:

Helmut Windl erklärt, warum experimentelle Archäologie und historische Handwerksdarstellung nicht das gleiche sind.

Im Nachlass eines Sammlerpaares ist ein bislang unbekannter Holzschnitt Albrecht Dürers aufgetaucht, worüber der WDR berichtet.

Ernst Nolte, einer der bekanntesten und umstrittensten Historiker Deutschlands, Auslöser des sogenannten „Historikerstreits„, ist im Alter von 93 Jahren gestorben.
Nachrufe in der ZEIT, auf Spiegel online und derstandard.at, außerdem noch eine ausführlichere Würdigung in der ZEIT.

Die Süddeutsche Zeitung widmet sich in einem Beitrag der Zukunft der Berliner Landesarchäologie (mit Dank an H. Jablonski für den Hinweis).

Auf Curiositas Mittelalter schreibt Max Emmanuel Frick über öffentliche Demutsgesten der ottonischen Herrscher.

Schon etwas älter, aber diese Woche erst in meinen Fokus geraten ist der Beitrag „Museen in der Krise: Konzepte, Probleme, Lösungen“ vom „Stradiot“.

Noch bis Donnerstag besteht die Möglichkeit, Daniel Jaquets „Obstacle Run in Armourauf Kickstarter zu unterstützen. Der Schweizer Historiker wird in einer spätmittelalterlichen Plattenrüstung bei einem Hindernislauf gegen einen modernen Soldaten und einen Feuerwehrmann antreten. Sportwissenschaftler der Universität Lausanne werden dabei Daten über Herz-Kreislauf- und Muskelaktivitäten sammeln. Das Projekt verspricht spannende neue Erkenntnisse über die physische Belastung und Belastbarkeit mittelalterlicher Kämpfer.
Hier der neueste Trailer:

Fundstücke KW 9

Im Alamannenmuseum Ellwangen fanden zum zweiten Mal die Tage der lebendigen Geschichte statt, worüber ostalb.net berichtet.

damals.de schreibt über die Untersuchung der Gewänder Heinrichs II. und seiner Frau Kunigunde in Bamberg.

Hiltibold erzählt die „grausliche Geschichte vom Blinden und dem Herrn von Châteauroux“.

kurz!-Geschichte widmet sich der Schädelchirurgie im Mittelalter.

Sensation! (Ohne den Superlativ kommt heutzutage keine Meldung aus der Archäologie mehr aus!)
In Innsbruck wurde bei Grabungsarbeiten eine mittelalterliche Brücke entdeckt, melden (u.a.) die Tiroler Tageszeitung, der ORF und derstandard.at.

Archäologie online schrieb diese Woche über den Würzburger Geschichtsprofessor Rainer Leng, der mit Online-Seminaren, Kurzvideos und anderen multimedialen Methoden die Geschichte des Mittelalters einem möglichst breiten Publikum auf spannende Weise näher zu bringen versucht.
Die Beiträge auf seinem YouTube-Kanal sind kurz, informativ, anregend und absolut zu empfehlen, wie z.B. diese hier zum Begriff des Mittelalters:

Fundstücke KW 42

In einem Fluss in England sind vermutlich die Überreste eines Schiffs aus der Flotte Henrys V. gefunden worden. Hier geht es zur Meldung auf derstandard.at, hier zur originalen Mitteilung von Historic England.

Und noch zwei Meldungen zur Archäologie von derstandard.at: Bei Hannover wurde ein römisches Marschlager entdeckt.
Die bei den Bauarbeiten zu Stuttgart 21 gemachten Funde konnten inzwischen in die Bronzezeit datiert werden
.

Im AFM Oerlinghausen wurden auf frühmittelalterliche Weise Garne und Tuche gefärbt, die NW berichtet.

A propos FrühMi: Was passiert eigentlich derweil auf dem „Campus Galli“? Hiltibold fasst den dortigen Stillstand und Pfusch der vergangenen Monate zusammen.

Daniel Ossenkop schrieb diese Woche über die soziale Stellung der Frau im Mittelalter – kein einfaches Thema, denn natürlich gab es weder DAS Mittelalter, noch DIE Frau oder DIE soziale Stellung.

Das Konzept "Gleichberechtigung" wäre den Menschen im Mittelalter unsinnig und widernatürlich erschienen.

Das Konzept "Gleichberechtigung" wäre den Menschen im Mittelalter unsinnig und widernatürlich erschienen.

Fundstücke KW 41

Vortrag von Andreas Sturm auf der EXAR-Jahrestagung: „Ärgernis Authentizität: Antrieb der Performativen Geschichtsdarstellung“ (Download, pdf-Dokument).

Wie wir im Mittelalter lebten“ – Video aus der Reihe „Geschichte im Südwesten“ im Rahmen der ARD-Themenwoche „Heimat“ (SWR-Mediathek).

Im Erfurter Ursulinenkloster haben Archäologen bei Ausgrabungen Hinweise auf die älteste Brauerei der Stadt gefunden, wie Angelika Franz im Spiegel berichtet. Dass Bierbrauen Frauensache war, ist allerdings keine neue und schon gar keine überraschende Erkenntnis …

Woher kam das Baumaterial für das Ulmer Münster? Die Bauforscherin Anne-Christine Brehme hat neue Erkenntnisse, wie die Südwest-Presse vermeldet (mit Dank an Herrn Jablonski für den Hinweis!).

Spiegel Online gratuliert der Prager Rathausuhr zum 605. Geburtstag.

Mittelalterlicher Humor: „K“-Initialein einer illuminierten Handschrift von 1516 …

Cambrai, Bibliothèque municipale, MS. 125B, fol. 110r.

Cambrai, Bibliothèque municipale, MS. 125B, fol. 110r.

Archäologisches Freilichtlabor Lauresham, Lorsch

Nach einem zweimonatigen Probebetrieb 2014 ist das Archäologische Freilichtlabor Lauresham nun in seine erste richtige Saison gestartet, und noch holpert der Betrieb ein wenig: Der geplante Parkplatz kann wohl zumindest bis auf Weiteres nicht gebaut werden, der direkte Zufahrtsweg wurde ausgerechnet zur Ferienzeit neu befestigt und war daher gesperrt, die Ausweichstrecke hätte besser ausgeschildert sein können.
Hat man das Areal dann glücklich erreicht, findet man sich in einer Art riesigem Gewächshaus wieder, das statt Beeten und Pflanzen große Quader aus Tischlerplatten enthält – Seminar-, Personal- und Verwaltungsräume. Einige Bilder an den Wänden, ein paar Topfpflanzen könnten dazu beitragen, die äußerst sterile Atmosphäre aufzulockern. Aber das ist sicherlich bereits in Planung, und auch der Getränkeautomat ist inzwischen wahrscheinlich mit Ware gefüllt … Weiterlesen

Fundstücke KW 38

Ein Brite erklärt den Deutschen ihre Geschichte: Weil es sich um den wunderbaren Neil MacGregor handelt, sollte man sich anhören, was er zu sagen hat. Die taz hat mit ihm gesprochen.

Bei einer Notgrabung ist im schweizerischen Winterthur eine frühmittelalterliche Siedlung zutage gekommen, wie die Handelszeitung vermeldet.

Nürnberg ist wohl 100 Jahre älter als bislang angenommen – das legt zumindest der Fund einer Scherbe nahe, über den vergangene Woche zahlreiche Medien berichteten, u.a. Der SPON.

Zur SWR-Themenwoche „Heimat“ ab dem 4. Oktober gibt es bereits jetzt ein „Webspecial“ zur Geschichte des Südwestens mit „Empathy Game“ und weiteren „cross-medialen“ Angeboten voller Denglisch.

Auf mittelalter.hypotheses.org berichten Muriel Wegner und Catharina Lahme über den 4. Mittelaltertag der Universität Heidelberg.

Der Niederländer Roeland Paardekooper soll eigentlich nur den Direktor des AFM Oerlinghausen Karl Banghardt während dessen Forschungsauszeit vertreten – und macht nun bereits seit mehr als einem Jahr einen entschieden besseren Job als sein Vorgänger je zu leisten im Stande war, wäre oder sein würde.
Für seine Leistungen „zur Professionalisierung der Archäologischen Freilichtmuseen auf den Gebieten Finanzmanagement, Interpretation und Öffentlichkeitsarbeit“ wird Paardekooper nun verdientermaßen mit dem Museum-Horizon-Preis ausgezeichnet, wie die NW schreibt.
Eine solche Auszeichnung ruft auch mal eine Bildungsministerin auf den Plan, die sich prompt von – nein, nicht dem frisch geehrten, sondern dem zu Forschungszwecken beurlaubten Museumsleiter Banghardt über das Gelände führen und über die Rolle des Freilichtmuseums zur Zeit des NS aufklären ließ, was der Lippischen Zeitung einen Beitrag wert war.

Hier gibt es jetzt die offizielle Bildergalerie der IG14 von ihrer Aktion „Kindheit im Mittelalter“ am 17.-19. Juli auf der Bachritterburg Kanzach.

Kindheit im Mittelalter (c) Ig14.at

Kindheit im Mittelalter (c) Ig14.at

Fundstücke KW 36

Die Gerda Henkel-Stiftung veröffentlichte vergangene Woche eine Hausarbeit (!) im Fach Germanistik über „Vorsatz, Erbsünde und Erlösung bei Hartmann von Aue„. Zwar inhaltlich durchaus gehaltvoll, sind die sprachlichen Fehler allein in der kurzen Vorschau bereits abschreckend …

Das Amtsgericht Detmold hat das Hausverbot eines bekannten Rechtsextremisten im AFM Oerlinghausen bestätigt, wie die Lippische Zeitung berichtet. Schön, dass das Freilichtmuseum hier so klare Kante zeigt und (hoffentlich!) als Vorbild für andere Museen und öffentliche Kultureinrichtungen dient!

Das Mittelalter-Blog ist aus den Sommerferien zurück und liefert als erstes einen Rezensionsüberblick für den Monat August.

Dank Hiltibold stieß ich diese Woche auf dieses tolle Diorama des Deutschen Ordens 1329. Auch ein Weg, Geschichte anschaulich zu machen!

Und gleich noch eine originelle Form der Geschichtsvermittlung: Die LEGO-Verfilmung des angelsächsischen Gedichts „The Battle of Maldon“ … Zugegeben, die Verfügbarkeit und Ausstattung der Figuren setzen hier der Authentizität sehr enge Grenzen, aber Idee und Umsetzung finde ich überaus originell!

 

Lebendige Mittelalter-Darstellungen: Ein Überblick

Living history, Re-Enactment oder lebendige Geschichtsdarstellung (zur Definition dieser und weiterer Begriffe siehe meinen Beitrag vom 25. Juli 2012) können als überaus nützliche Verfahren zur Vermittlung von Wissen über die Vergangenheit dienen. Trotz anfänglicher Widerstände und vielerorts noch immer anhaltender Skepsis bei Museen, Ausstellungsmachern, akademischen Historikern und anderen „Geschichts-Profis“ setzt sich diese Erkenntnis heute immer mehr durch, und entsprechende Angebote bereichern zunehmend Museums-, Stadt- oder Burgfeste, historische Themenausstellungen oder deren Begleitprogramme. Ein Beispiel der jüngsten Zeit, das auch in den Medien großen Widerhall fand, waren z.B. die Jubiläumsveranstaltungen zum Konzil von Konstanz mit Beteiligung der Company of St. George.

Im Idealfall tragen solche Kooperationen dazu bei, mögliche Berührungsängste des Publikums mit historischen Themen abzubauen, indem sie einen spontanen, lebensweltlichen, individuellen Zugang ermöglichen. Anders als bei Literatur, Film und Fernsehen oder auch im Internet haben interessierte Besucher die Möglichkeit, Fragen zu stellen und individuelle Antworten zu erhalten. Im Mittelpunkt steht die historische Lebenswirklichkeit, die zur eigenen in Bezug gesetzt werden kann. Die Wahrnehmung erfolgt mit allen Sinnen: Werkzeuge lassen sich ausprobieren, Kleider befühlen, Rauch und Essensdüfte stimulieren die Nase, auf offenem Feuer zubereitete Gerichte lassen sich probieren etc.

Speisetafel. (c) IG MiM

Speisetafel. (c) IG MiM

Auch Fernsehmacher haben die living history-Szene längst für sich entdeckt. Kaum eine historische TV-Dokumentation kommt heute noch ohne entsprechende Spielszenen aus. Doch leider mangelt es bei den zuständigen Redaktionen leider noch immer an Hintergrundwissen und Sensibilität für das Thema – Ritter in Plattenrüstungen haben eben in einem Beitrag über die Kreuzzüge nichts verloren.
Zu diesem Problem trägt auch die Tatsache bei, dass es „Laien“ ohne Vorkenntnisse oft schwerfällt, zwischen ernsthafter Geschichtsdarstellung und dem weit verbreiteten und beliebten „Markt-“ oder „Grobmittelalter“ zu unterscheiden. Gute Geschichtsdarstellung beruht stets auf jahrelanger intensiver Recherche, dem Studium der Quellen und der verfügbaren Forschungsliteratur sowie auf eigenen Experimenten und Erfahrungen, und sie beschränkt sich in der Regel auf einen sehr eng gesteckten zeitlichen und geographischen Rahmen.

Die folgende Liste stellt einige Gruppen vorwiegend des Hoch- und Spätmittelalters vor, die diese Kriterien seit vielen Jahren erfüllen und Maßstäbe für die Qualität der Mittelalterdarstellung im deutschsprachigen Raum setzen. Sie stellt eine persönliche Auswahl dar, bietet aber vielleicht Orientierung für Veranstalter, Fernsehmacher oder Aspiranten, die selbst in die Materie einsteigen möchten.
Die Reihenfolge stellt wohlgemerkt keine Rangfolge dar!

Interessengemeinschaft Mensch im Mittelalter (IG MiM)

Aus der Selbstbeschreibung:

„Die Darsteller von mim verkörpern einen Haushalt aus Mühlheim sowie Bürgertum und Einwohner der Orte und Städte in der Bieger Mark um das Jahr 1340. Wir stellen neben dem zivilen Leben, Handwerk und Kultur auch eine Reihe von alltäglichen Dingen dar. Das Vor- und Zubereiten von Speisen nach mittelalterlichen Überlieferungen und Rezepten, das Beisammensein an der Tafel und das Darstellen von handwerklichen Techniken gehört ebenso zu unserem „Programm“ wie die Erläuterungen zu unseren Darstellungen.“

Logo der IG MiM (c) IG MiM

Logo der IG MiM (c) IG MiM

Die Gruppe umfasst eine große Zahl von Mitgliedern, die Rollen unterschiedlicher sozialer Schichten verkörpern, so dass ein sehr vielfältiges Bild der Gesellschaft im 14. Jahrhundert entsteht. Die IG ist immer wieder auf ausgewählten, hochwertigen Veranstaltungen zu finden und beeindruckt mit ihrer umfangreichen, quellengetreuen Ausstattung.

http://www.ig-mim.de/

Die Reisecen e.V.

Eine Gruppe aus Schwaben, nach eigener Aussage mit dem Ziel,

„eine möglichst hochwertige Darstellung nach historischen Vorlagen zu zeigen. Die Gewänder werden von uns von Hand genäht, die Zuschnitte dafür aus Originalquellen recherchiert und farbige Stoffe durchweg pflanzengefärbt, um nur ein Beispiel zu nennen. Auch die hochmittelalterliche Gesellschaftsstruktur wird berücksichtigt. So besteht unsere Gruppe aus einem Herrn (ministerialer Dienstadel/niederer Adel), seiner Familie und einer inzwischen recht großen zugehörigen Hofgemeinschaft (familia) an Handwerkern, Knechten, Mägden und Kindern.“

Der dargestellte Zeitraum ist um 1220-1250 zu verorten. Von der Modenschau über kochen, nähen, waschen, Ackerbau, Holz- und anderes Handwerk bis zur Feldschlacht gibt es vermutlich nichts, das „Die Reisecen“ nicht originalgetreu darstellen können. Die Ausstattung reicht von der einfachen Nähnadel bis zum schweren Belagerungsgerät.

http://www.die-reisecen.de/

Interessengemeinschaft 14. Jahrhundert in Wien

(c) IG14

(c) IG14

„Die Interessengemeinschaft „14. Jahrhundert in Wien“ ist ein loser Verband von Living History Darstellern aus Wien und Umgebung, deren Darstellungsschwerpunkt auf dem Alltagsleben der einfachen Bürger und Handwerker Wiens in vorwiegend 1.Hälfte des 14. Jahrhundert liegt.“

Die vergleichsweise wenigen Mitglieder der „IG14“ sind in der Lage, eine beeindruckende Vielzahl mittelalterlicher Handwerkstechniken darzustellen und zu erläutern. Werkzeuge werden ebenso wie Kleidung und andere Alltagsgegenstände nach Quellen möglichste originalgetreu hergestellt.

http://ig14.at/

Wienische Hantwercliute 1350

„Der im Frühjahr 2011 gegründete Verein „Wienische Hantwërcliute 1350“ legt sein Hauptaugenmerk auf die Vermittlung und Repräsentation von mittelalterlicher Lebens- und Handwerkskultur. Unser Schwerpunkt liegt auf einer regionalen Darstellung Wiener Handwerker und Bürger um 1350, just nach dem Abklingen der ersten großen Pestwelle in Mitteleuropa, einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels und aufstrebendem Bürgertum im Kampf um Einfluss in der mittelalterlichen Stadt.“

Der Verein besteht aus drei Personen, die auch in der „IG14“ aktiv sind. Wie der Name schon andeutet, steht die Darstellung mittelalterlichen Handwerks – Holz, Keramik, Secco-Malerei und mehr – im Mittelpunkt.

http://wh1350.at/

Neues aus der Gotik

Messer und Scheide von Niklas Hofbauer. (c) Niklas Hofbauer

Messer und Scheide von Niklas Hofbauer. (c) Niklas Hofbauer

„Neues aus der Gotik“ ist der Blog von Niklas Hofbauer und seiner Frau Sophia, die auch in der „IG14“ aktiv sind. Sie stellen österreichische Handwerksleute um 1340 dar. Niklas fertigt als Gürtler und Messerer beeindruckende Reproduktionen und berichtet darüber sehr humorvoll und informativ auf seinem Blog. Dort finden sich auch Quellen und Informationen über Zeitraum und Darstellung sowie ein empfehlenswerter Leitfaden für Einsteiger.

http://neuesausdergotik.blogspot.de

Comthurey Alpinum

Die Gruppe aus der Schweiz hat sich das originelle Ziel gesetzt,

„den Alltag einer Reisegruppe im Hochmittelalter so authentisch wie möglich nachzustellen.“

Den fiktiven Hintergrund bildet eine Alpenüberquerung um das Jahr 1180, geführt von einem Komtur des Hospitaliter-Ordens.

http://www.comthurey-alpinum.ch

The Medieval Hunt

Eine Gruppe aus Schweden, also dem nicht-deutschsprachigen Raum, die hier wegen ihres originellen Ansatzes aufgenommen wurde. Wie der Name andeutet, bildet die mittelalterlicher Jagd den Rahmen der Darstellung, die alles umfasst außer dem Erlegen von Tieren. Ziel der Mitglieder ist es jedoch weniger, auf Veranstaltungen mit umfangreicher Ausstattung präsent zu sein, sondern das persönliche Nacherleben mittelalterlichen Lebens zu allen Jahreszeiten, in allen Wetterbedingungen.
Darüber berichten sie in englischer Sprache in ihrem Blog, wo sie eindrucksvoll dafür werben, living history zu einem persönlichen Erlebnis zu machen und gewissermaßen als sportliche Herausforderung und Selbsterfahrung zu betrachten.

http://themedievalhunt.com/

Video von „The Medieval Hunt“

Fundstücke KW 19

Im Römerbergwerk Meurin ist diese Woche das Erlebnismuseum „Antike Technikwelt“ eröffnet worden. Dort sollen römisches Bauwesen und antike Technik nicht nur zu sehen sein, sondern auch angefasst, ausprobiert und erlebt werden, wie Archäologie Online schreibt.

Das Römermuseum Wien widmet sich einem wichtigen Aspekt der antiken Alltagsgeschichte: Wie die Römer ihre Wohnungen und Städte beleuchteten (derstandard.at).

Kürzlich habe ich ja schon einmal angemerkt, dass archäologische Entdeckungen in Zeiten sinkender Etats und gestrichener Fördergelder schnell mal als „Sensationsfunde“ angepriesen werden, um mediale und öffentliche Aufmerksamkeit zu gewinnen und vielleicht doch noch den ein oder anderen Euro locker zu machen.
Nun, die Entdeckung einer keltischen Befestigungsanlage und möglicherweise einer Kultstätte bei Langenenslingen, über die die Südwest Presse berichtet, ist zumindest von erheblicher Bedeutung für die Landesarchäologie Baden-Württemberg und die Geschichte der Kelten in Deutschland.
Die Landesschau im SWR hat das zugehörige Video.

1.300 Jahre Geschichte illustrierter Handschriften in 200 Beispielen in 15 Minuten: Ein hübsches Video von „dmsgold“ (geteilt via Fokus Handschrift).

Fundstücke KW 13

Das „mittelalterliche Großereignis“ der Woche war wohl ohne Frage die Wiederbestattung des englischen Königs Richard III. am Donnerstag in Leicester. Die Zeit Online hat den Überblick, außerdem gibt es hier eine Video-Zusammenfassung der Highlights:

Auf „Das Mittelalter – Der Blog“ widmete sich Daniel Ossenkop einer Belagerungsmaschine des Mittelalters, dem Tribok oder Trebuchet.

Und noch ein Video: Dieses handelt von der Männerkleidung zur Mitte des 14. Jahrhunderts und findet sich im hervorragenden Blog der „Wienischen Hantwercliute 1350“ (dort gibt es auch ein älteres zur Frauenkleidung).
(EDIT: Die „Wienischen“ sind ein Teil der „IG 14. Jahrhundert in Wien„, die großartige Arbeit in der Erforschung und Darstellung des gewählten Zeitraums leisten und viele tolle Seiten im Netz haben.)