Die Gerda Henkel-Stiftung veröffentlichte vergangene Woche eine Hausarbeit (!) im Fach Germanistik über „Vorsatz, Erbsünde und Erlösung bei Hartmann von Aue„. Zwar inhaltlich durchaus gehaltvoll, sind die sprachlichen Fehler allein in der kurzen Vorschau bereits abschreckend …
Das Amtsgericht Detmold hat das Hausverbot eines bekannten Rechtsextremisten im AFM Oerlinghausen bestätigt, wie die Lippische Zeitung berichtet. Schön, dass das Freilichtmuseum hier so klare Kante zeigt und (hoffentlich!) als Vorbild für andere Museen und öffentliche Kultureinrichtungen dient!
Das Mittelalter-Blog ist aus den Sommerferien zurück und liefert als erstes einen Rezensionsüberblick für den Monat August.
Dank Hiltibold stieß ich diese Woche auf dieses tolle Diorama des Deutschen Ordens 1329. Auch ein Weg, Geschichte anschaulich zu machen!
Und gleich noch eine originelle Form der Geschichtsvermittlung: Die LEGO-Verfilmung des angelsächsischen Gedichts „The Battle of Maldon“ … Zugegeben, die Verfügbarkeit und Ausstattung der Figuren setzen hier der Authentizität sehr enge Grenzen, aber Idee und Umsetzung finde ich überaus originell!
Klare Kante ist also Eintritt nur bei richtiger Gesinnung? Ob das der richtige Weg ist, bezweifle ich. Wenn die Leute sich dort in irgendeiner Weise nicht richtig benehmen (oder politische Parolen auf der Kleidung tragen), ist das nochmal was anderes. Aber ohne direkten sachlichen Grund, einfach so, weil denen die legale Pullimarke nicht gefällt? Das halte ich für sehr fragwürdig. Dass man sich auf den (eher zufälligen) privatrechtlichen Charakter des Museumsvereins berufen muss, zeigt ja schon, wie dünn die Argumentation ist.
Es macht einen klaren Unterschied, ob ein Stammtischrechter in ein Stadtmuseum geht oder ob ein öffentlich bekannter, entsprechend mit Symbolik der Szene ausgestatteter Neonazi ein Freilichtmuseum mit Thema „Germanen“ besucht. Erstens besteht für ihn kein Recht darauf, in solche Einrichtungen hinein zu dürfen und zweitens hat das Museum den Auftrag, Bildungsinhalte zu vermitteln. Und dabei kann und darf es jüngere Ereignisse aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die ideologische Verklärung der dargestellten historischen Periode in dieser Zeit und bis heute nicht außer Acht lassen. Das Thema ist ein äußerst sensibles und eine In-Zusammenhang-Bringung der historischen Gegebenheiten mit modernen, menschenverachtenden Gesinnungen ist nicht akzeptabel. Klare Zeichen sind wünschenswert und notwendig!