Sometimes, a good history book is not about the latest findings, recent discoveries, or new theories.
Sometimes, a good history book is a book of good stories.
Sometimes – once in a while – an author can make us look at the most common and mundane objects that surround us every day, and see them in a whole new light, as if we had never noticed them before. He can take some well-known facts, and some not-so-well-known stories, and put them together in such a way that all of a sudden connections become visible, relations seem to emerge, causalities are revealed, that may have been there all along, but have never caught our attention before.
In his great book „At Home“, Bill Bryson does just that. He takes his readers with him as he wanders around his house, a 19th century English rectory, and wonders about the layout and purpose of each of the individual rooms, how they came to be called „study“ or „drawing room“, and more generally, how domestic living developed over the centuries. Equipped with almost child-like curiosity, but also an extensive library and vast knowledge, he invites us on a journey through time and space.
His map is the floor plan of his house. And since each of the rooms serves one or more specific purposes, Bryson is able to cover such diverse subjects as cooking and nutrition, sexuality and marriage, lighting and reading, dress and fashion, childhood and upbringing, air pollution, wages, and many, many more. His main focus lies on Great Britain and the United States, and the 18th and 19th centuries, when domestic life gradually took the shape we are so familiar with today. But he also ventures deep into pre-history and ancient times, following the trails of art and artefacts, the traces of civilisation and mankind.
Bryson is a great entertainer and good writer with a good eye for all the funny, tragic, and ironic little details in history. Even his accounts of rather well-known facts or episodes have a certain twist to them, a different, unexpected perspective. He finds the right mix of learnedness and humour to not allow for a single moment of boredom throughout the 600+ pages of his work. „At Home“ is a treasure chest of knowledge, facts, stories, anecdotes, wisdom, and fun that you don‘t want to lay aside until you‘ve finished it, and then want to read it again, and quote it at your next dinner party. (Why is it called „dinner“? Bryson gives the answer!)
Sometimes, all it takes for a good book is a fresh perspective on a mundane subject. But it takes a great writer to accomplish that. Thumbs up for Bill Bryson and „At Home“!
Archiv für den Monat: Juni 2012
Copyright – Ein Kommentar aus dem Mittelalter
Colum Cille, auch genannt Columban der Ältere oder Columban von Iona, war ein irischer Mönch und Missionar des 6. Jahrhunderts. Geboren 521 oder 522 im heutigen County Donegal, wurde er einer von zwölf Schülern des heiligen Finnian, die später als „Zwölf Apostel Irlands“ werden sollten. Über seinen Vater war er mit dem mächtigen und kriegerischen Clan der Uí Néill verwandt, die damals über die Provinz Ulster herrschten und den Titel des Hochkönigs von Irland beanspruchten.

Darstellung des hl. Columba in einem Buntglasfenster in St. Margaret's Chapel, Edinburgh Castle. (Quelle: Wikipedia/Wikicommons)
Um das Jahr 560 besuchte Colum Cille seinen alten Lehrmeister Finnian in dessen Kloster Drumm Finn. In dessen Bibliothek entdeckte er einen prächtigen Psalter und bat seinen Besitzer, ihn abschreiben zu dürfen. Bücher waren zu jener Zeit in Irland noch überaus rar, und es war üblich, dass einzelne Werke von einem Kloster an das nächste ausgeliehen wurden, um Kopien anzufertigen, oder dass Mönche von Kloster zu Kloster reisten, um Abschriften zu erstellen.
Finnian allerdings verweigerte seinem ehemaligen Schüler die Genehmigung, den betreffenden Psalter zu kopieren. Daraufhin entschloss sich dieser, es heimlich dennoch zu tun, und ging im Skriptorium des Klosters sogleich ans Werk. Finnian jedoch entdeckte die Abschrift und ließ sie konfiszieren, da Colum Cille gegen seinen ausdrücklichen Willen gehandelt habe. Dieser jedoch argumentierte, dass es sich bei der Kopie um sein eigenes Werk handele und er ja nicht das Original zu entwenden trachtete.
Der Disput zog sich einige Zeit lang hin, und schließlich wurde der Fall dem König von Tara, Diarmait mac Cerbaill vorgelegt und dieser um eine Entscheidung gebeten. Das Urteil des Herrschers lautete: „Die Kopie gehört zum Buch wie das Kalb zur Kuh.“

Seite aus dem Buch "Cathach", bei dem es sich um den von St. Columba widerrechtlich kopierten Psalter handeln soll. (Quelle: Wikipedia/Wikicommons)
Colum Cille war mit dieser Entscheidung erwartungsgemäß alles andere als zufrieden und verfluchte den König. Wahrscheinlich ist es daher mehr als Zufall, dass sich die Familie des streitbaren Mönchs 561 bei Cúl Dreimne eine erbitterte Schlacht mit dem Clan des Königs lieferte, bei der auf beiden Seiten zahlreiche Krieger ums Leben kamen.
Eine Synode verurteilte Colum Cille daraufhin und drohte, ihn zu exkommunizieren. Doch der heilige Brendan setzte sich für ihn ein und erwirkte, dass das Urteil in Verbannung umgewandelt wurde. Colum Cille erklärte sich bereit, als Missionar nach Schottland zu gehen und so viele Menschen zu bekehren, wie in der Schlacht getötet worden waren. Er begann seine Missionstätigkeit im Jahr 563 und kehrte nur einmal für einen kurzen Besuch in sein Heimatland Irland zurück.
Colum Cille starb 597 in dem von ihm gegründeten Kloster auf Iona. Er gilt heute als einer der erfolgreichsten Missionare und bedeutendsten Heiligen Irlands. Wenig verwunderlich, dass er auch als Schutzpatron der Buchbinder Verehrung findet …
Bei der von Colum Cille angefertigten Kopie soll es sich übrigens um das Buch „Cathach“ („Krieger“) handeln, dass sich heute in der Royal Irish Academy in Dublin befindet.