Jan Schäfer: Die Abenteuer des Simplicius Hennig

Jan Schäfer: Die Abenteuer des Simplicius Hennig, Hamburg: BoD 2025.

Das Wiesenland im Jahr Sechzehnhundert und irgendwann. Als einziges Küken überlebt Hennig einen Überfall des gefürchteten Reineke Fuchs. Er wird von einem alten Einsiedler aufgenommen, lernt lesen und schreiben und wächst zu einem jungen Hahn heran. Schicksal (oder Vorbestimmung?) führen seinen weiteren Weg ins Gefängnis, in den Dienst des Grafen Errenant von Hahnenburg, an die Universität, auf das Schlachtfeld und schließlich zur Vergeltung für den Tod seiner Familie.

Hennigs abenteuerliches Leben – oder zumindest seine frühen Jahre – erzählt Jan Schäfer auf nur knapp sechzig Seiten. Inspirieren ließ er sich dazu von der Fabel „Der listige Reineke Fuchs“ und, wie schon der Titel andeutet, von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausens „Der abenteuerliche Simplicissimus“.

Trotz ihrer Kürze enthält Schäfers Erzählung alles, was eine gute Abenteuergeschichte braucht: Schicksalsschläge, Spannung, überraschende Wendungen, Action, fiese Bösewichte und mehr. Die Sprache ist einfach gehalten, aber keineswegs kunstlos, und zeugt von einer großen Lust am Fabulieren. Vom ersten bis zum letzten Absatz nimmt man Anteil am Schicksal des Waisenkükens Hennig, und am Ende bleibt nur der Wunsch nach einer Fortsetzung, denn er ist noch immer jung und seine Abenteuer bestimmt noch nicht zu Ende.
Viel zu schnell hat man die 60 Seiten durchgelesen, doch die zwölf kurzen Kapitel laden auch dazu ein, sie einzeln vor dem Einschlafen, im Wartezimmer beim Arzt oder auf der Busfahrt zur Arbeit zu genießen. Auch zum Vorlesen sind sie hervorragend geeignet, und zwar für (größere) Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Kurzum: Eine absolute Kaufempfehlungn für Alle, die Spaß an klassischen Abenteuern, Mantel und Degen-Geschichten oder Fabeln haben!

Hamburg: Books on Demand 2025. ISBN 978-3-7693-0063-5. € 7,99.

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