„Bauer ist nicht gleich Bauer“ stellte Benjamin Lammertz kürzlich in einem Beitrag auf „In Foro 1300“ fest. Er widmete sich darin der sozialen Unterschiede innerhalb der mittelalterlichen Landbevölkerung, die durch eine undifferenzierte (moderne) Kollektivbezeichnung als „Bauern“ verwischt werden.
Leicht überspitzt könnte man gar behaupten, „Bauern“ habe es im Mittelalter überhaupt nicht gegeben! In den Quellen zumindest tauchen sie kaum einmal auf, und falls doch, so meistens nicht in ihrer Eigenschaft als landbearbeitende Nahrungsmittelproduzenten, sondern als Adressaten von Spott und Kritik, aufgrund ihrer (vermeintlichen) groben, derben, unkultivierten, eben „bäurischen“ Sitten – im Lateinischen unterschieden durch die Begriffe agricola (= Landwirt) und rusticus (daher unser Adjektiv „rustikal“, der sprichwörtliche tumbe Bauer).
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