Rezension: "Handwerk. Von den Anfängen bis zur Gegenwart" von Rainer S. Elkar, Katrin Keller und Helmuth Schneider (Konrad Theiss Verlag)

Titelbild (c) Konrad Theiss Verlag/WBG

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Handwerk berührt viele Lebensbereiche, und die Geschichte des Handwerks stützt sich auf viele historische Teildisziplinen wie Wirtschafts-, Sozial-, Kultur-, Kunst- und Technikgeschichte oder Archäologie und Realienkunde. Die Autoren des vorliegenden Bandes bemühen sich redlich, auf nur rund 200 Seiten ein umfassendes Bild der handwerklichen Entwicklung in Europa zu vermitteln, doch muss ein solcher Versuch notwendigerweise oberflächlich bleiben. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen des Handwerks in den einzelnen Epochen bzw. Jahrhunderten sowie auf dem technischen Fortschritt, der diese beeinflusste. Daneben stehen zeitspezifische Aspekte im Mittelpunkt: Zunftorganisation im Mittelalter, Kunsthandwerk in Renaissance und Rokoko, Mechanisierung im 19. Jahrhundert etc. Diese Betrachtungsweise ist nicht eben originell, aber solide und vor allem unterhaltsam umgesetzt. Mit den zahlreichen qualitätsvollen Illustrationen und der guten Lesbarkeit der Texte eignet sich der Band bestens zum Schmökern. Das Fehlen von Stichwort- und Literaturverzeichnis zeugt davon, dass das Werk weniger (populär-) wissenschaftlichen als vielmehr unterhaltenden Zwecken dienen soll, und diese Absicht erfüllt es mehr als zufriedenstellend. Als historisch fundierter Lobgesang auf die Leistungen des Handwerks in seiner vieltausendjährigen Geschichte ist das Buch daher durchaus mit Gewinn zu lesen.

Rainer S. Elkar, Katrin Keller und Helmuth Schneider: Handwerk. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Darmstadt: Konrad Theiss Verlag 2014.
Geb., 224 S., zahlr. Abb. ISBN 978-3-8062-2783-3. € 49,95.

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