Fundstücke KW 44

„Ältestes Kochbuch der Welt auf Burg Cadolzburg“ –

das ist Unsinn! Es handelt sich lediglich um das älteste erhaltene (!) deutschsprachige (!) Kochbuch des Mittelalters, das im Rahmen einer Sonderausstellung zur höfischen Küche des Mitelalters auf Burg Cadolzburg im Original zu sehen ist. Zum Glück sind der Text und Audiobeitrag des Bayerischen Rundfunks seriöser und informativer als die missglückte Schlagzeile.

Im Burgenland wurden erstmals so genannte „Erdställe“ vollständig freigelegt, die im 11.-12. Jahrhundert als Verstecke dienten, offenbar aber viel älter sind. Bericht mit Bildern und einigen Fragezeichen (was sind „russische Clanzeichen“ des 11. Jahrhunderts???) beim ORF, etwas nüchternere Meldung beim Standard.

Bei T-Online (!) findet sich ein durchaus lesenswerter Artikel über mittelalterliche Begräbnispraktiken, die eine Wiederkehr der Bestatteten verhindern sollten.

Holz war einer der wichtigesten Rohstoffe des Mittelalters und wurde auf vielfältige Weise verwendet. Davon handelt der aktuelle Beitrag im Blog des AFM Oerlinghausen.

Die Wikinger benötigten in großen Mengen Teer zum Abdichten von Schiffrümpfen, imprägnieren von Tauen und Segeln etc. Möglicherweise existierte daher bereits im 8. Jahrhundert eine regelrechte Teerindustrie, wie dieser Beitrag auf spektrum.de nahelegt.

ka-news.de weist auf die Ausstellung „mit brieff und sigel – Formen der Schriftlichkeit im Mittelalter“ hin, in der das Generallandesarchiv Karlsruhe ab dem 14. November Schätze seiner Bestände sowie ein Rahmenprogramm präsentiert.

Ein Bericht von der Ausstellung zur Gotik im Diözesanmuseum in Paderborn erscheint als Gastbeitrag von Vanessa und Markus Pilgermann bei den sorores historiae.

In der Reihe „Die Stadt des Mittelalters an der Schwelle zur Frühen Neuzeit“ schreiben im Mittelalter-Blog Matthias und Daniel Schneider über spätmittelalterliche Stadtgeschichte in Trierer Heiltumsschriften des 16. Jahrhunderts.
Außerdem gibt’s den Rezensionsüberblick für Oktober.

Historische Vergleiche sind immer fragwürdig, jede Zeit hat nun einmal ihre eigenen Bedingungen, Herausforderungen, Strukturen, Akteure etc. Trotzdem erfreuen sie sich insbesondere in der Politik nach wie vor großer Beliebtheit. Wecken AfD, Pegida & Co. nun also zu Recht Erinnerungen an die Weimarer Republik – oder doch eher an die Zeit um 1500, wie Sebastian Dümling in der Zeit meint?

Die Legal Tribute Online bietet ein erstaunlich gutes Quiz zum Rechtswesen des Mittelalters.

 

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