Im August 2023 ergab sich die Gelegenheit, im Anschluss an einen privaten Termin noch einige Tage in der Gegend um Kitzingen und Iphofen zu verbringen. Auf der Suche nach möglichen Ausflugszielen wurden wir auf das „Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim“ aufmerksam, das ich noch nie zuvor bewusst wahrgenommen hatte.
Es wurde beschlossen, dem beschaulichen Örtchen und dem „Kirche im Dorf“-Museum einen Besuch abzustatten. Das Areal schien von überschaubarer Größe zu sein, wir rechneten daher mit einem Ausflug von vielleicht zwei bis drei Stunden.
Um es vorweg zu nehmen: Am Ende waren es fast sechs überaus interessante, lehrreiche und erfreuliche Stunden, die wir in Mönchsondheim verbrachten!
Kursangebote von HistoFakt 2024
Auch in diesem Jahr bietet HistoFakt wieder die beliebten Tageskurse Historisches Fechten mit dem Langen Schwert und Einführung in das intuitive Bogenschießen im Histotainment Park Adventon in Osterburken und auf Burg Gamburg in Werbach-Gamburg an.
In Zusammenarbeit mit der VHS Künzelsau finden 2024 zudem wieder mehrtägige Kurse in Krautheim statt. Details siehe unten.
Der heilige Sebastian
Sebastianus stammte wahrscheinlich aus Narbonne im Süden Frankreichs und aus „gutem Hause“. Er wuchs in Mailand auf, wo er Kaiser Diokletian auffiel, der seine Aufnahme in die Prätorianergarde veranlasste. Diese Elitetruppe bildete die persönliche Leibwache des Kaisers, sie erhielt deutlich höheren Sold als die übrigen Truppen und genoss zahlreiche weitere Vorteile. Sebastian stieg in den Rang eines Hauptmanns auf – die Aussichten auf eine sichere, wohlhabende Zukunft und ein angenehmes Leben standen gut für den jungen Mann.
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Jahrestage mittelalterlicher Geschichte 2024
Neues Jahr – neues Glück? Auf jeden Fall wieder einmal 365 Gelegenheiten für neue Erlebnisse, Erfahrungen, Bekanntschaften, Erkenntnisse, …
Doch was ereignete sich vor 500 oder vor 1.000 Jahren? Welche Ereignisse, Erfindungen, Entwicklungen des Mittelalters können 2024 ein Jubiläum begehen?
Hier der traditionelle, subjektive, unvollständige und gnadenlos eurozentrische Überblick. Weiterlesen
Natalie Zemon Davis (1928-2023)
Die amerikanisch-kanadische Historikerin, Kulturwissenschaftlerin und Autorin Natalie Zemon Davis ist tot. Sie galt als eine der wichtigsten Vertreterinnen der Neuen Kulturgeschichte. Ihre Studien zu Humanismus und Reformation, Gender Studies und Judentum nehmen bis heute eine Vorreiterrolle in der interdisziplinären Kulturwissenschaft ein.
Hinz und Kunz im Mittelalter
Zuverlässig zum Ende eines jeden Jahres werden Listen der beliebtesten Vornamen für neugeborene Mädchen und Jungen in Deutschland veröffentlicht. Daraus lassen sich oftmals bestimmte Trends ablesen, etwa welche Schauspieler:innen, Fußballer:innen, Sänger:innen oder sonstigen Personen des öffentlichen Lebens gerade besonders angesagt sind oder welche Namen solche Prominente jüngst für ihre Kinder gewählt haben.
Dabei handelt es sich keineswegs um ein neuartiges Phänomen oder eine Entwicklung unserer medial geprägten modernen Gesellschaft: Bereits im Mittelalter lassen sich vergleichbare Tendenzen feststellen.
Kursangebote von HistoFakt 2023
Auch in diesem Jahr bietet HistoFakt wieder die beliebten Tageskurse Historisches Fechten mit dem Langen Schwert und Einführung in das intuitive Bogenschießen im Histotainment Park Adventon in Osterburken und auf Burg Gamburg in Werbach-Gamburg an!
NEU: In Zusammenarbeit mit der VHS Künzelsau finden 2023 zudem mehrtägige Kurse in Krautheim statt! Details siehe unten … Weiterlesen
„Das Wolfegger Hausbuch“
„Was ein Fürst an der Schwelle zur Neuzeit wissen musste“
Das sogenannte „Wolfegger Hausbuch“ ist eine der spannendsten, aber auch rätselhaftesten illustrierten Handschriften des späten 15. Jahrhunderts. Obwohl sich die Forschung bereits seit mehr als 100 Jahren mit dem Werk beschäftigt, sind viele wichtige Fragen, z.B. nach dem Auftraggeber, den beteiligten Künstlern, dem Zweck und dem genauen Zeitraum der Anfertigung, nach wie vor ungeklärt.
Schon die Bezeichnung als „Hausbuch“ ist eigentlich nicht zutreffend, denn inhaltlich hat das Manuskript kaum etwas von einer Sammmlung nützlicher Texte für den täglichen Gebrauch (wie etwa der berühmte „Ménagier de Paris„) und enthält dementsprechend auch nur wenig von dem, „was ein Fürst an der Schwelle zur Neuzeit wissen musste“, wie der Untertitel suggeriert. Stattdessen wirkt das Bildprogramm geradezu willkürlich zusammengestellt und zumindest teilweise nur lose mit dem Inhalt der Textteile verbunden.
16 Jahre HistoFakt!
Beinahe wäre dieses Jubiläum unbemerkt verstrichen: Seit nunmehr 16 Jahren bietet historische Dienstleistungen rund um die Erforschung, Vermittlung und Darstellung von Geschichte!
In dieser Zeit haben wir
- hunderte von Handschriften des 12. bis 20. Jahrhunderts transkribiert und übersetzt
- zahlreiche Rechercheaufträge erfolgreich absolviert
- etliche Publikationen gestaltet, lektoriert und redaktionell betreut
- dutzende Artikel und Aufsätze in verschiedenen Publikationen veröffentlicht
- bei der einen oder anderen Fernsehproduktion mitgewirkt
- mittelalterliche Werkzeuge für eine Dauerausstellung rekonstruiert
- diverse Veranstaltungen mit Vorführungen zu historischen Kampfkünsten bereichert
- Vorträge zu unterschiedlichen historischen Themen gehalten
- eine Vielzahl von Schulausflügen, Klassenfahrten, Ferienfreizeiten und andere Programme für Kinder uind Jugendliche zum Thema „Mittelalter“ betreut
- und vieles mehr!
Heiner Lück: „Der Sachsenspiegel“
„Das berühmteste deutsche Rechtsbuch des Mittelalters“ (Untertitel) ist in rund 470 handschriftlichen Textzeugen überliefert, darunter vollständige Ausgaben, einzelne Lagen oder Blätter, Fragmente und vor allem vier Bilderhandschriften, die heute in Oldenburg, Heidelberg, Wolfenbüttel und Dresden aufbewahrt werden. Entstanden ist der „Spiegel der Sachsen“ um 1220-1235 vermutlich im Harzvorland. Im Auftrag des Grafen Hoyer II. von Falkenstein (1211-1250) schrieb Eike von Repgow (um 1180-nach 1233) die damals geltenden Rechtsgewohnheiten der Region nieder, aufgeteilt in die beiden Bereiche Landrecht und Lehnrecht.
Der Autor war kein gelehrter Jurist, wie auch die Richter seiner Zeit ihre Autorität ihrer gesellschaftlichen Stellung und ihrer Ernennung oder Wahl verdankten, nicht einem akademischen Studium. Ihnen sollte der Sachsenspiegel quasi als Leitfaden oder Nachschlagewerk dienen, doch wenngleich Verwendungszweck und geographischer Geltungsbereich damit eigentlich sehr beschränkt waren, entwickelte Eikes Kompendium eine erstaunliche Wirkung, die weit über das Siedlungsgebiet der Sachsen hinausreichte und über Jahrhunderte andauerte.