Nachruf auf Terry Jones

Terry Jones (1.2.1942-21.2.2020)

Terry Jones (1.2.1942-21.2.2020)

Als einer der Mitbegründer der englischen Comedy-Truppe Monty Python war der gebürtige Waliser Terry Jones (*1. Februar 1942) beteiligt an Werken wie „Die Ritter der Kokosnuss„, „Das Leben des Brian“ oder „Der Sinn des Lebens„.
Weniger bekannt ist, dass der Regiseur, Drehbuchautor und Schauspieler in Oxford Geschichte und Englisch studiert hatte. Sein besonderes Interesse galt dem Mittelalter, das er zu Unrecht in einem zu schlechten Licht porträtiert sah:

„Ex-Monty Python Terry Jones hat was gegen die Renaissance. Denn die Humanisten zementierten das Bild des Mittelalters als ein dunkles, abergläubisches Zeitalter, in dem die Menschen zu leiden hatten“

heißt es in einer Pressemitteilung der BBC. Für den britischen Sender schrieb und präsentierte er 1995 eine vierteilige Reihe über die Geschichte der Kreuzzüge, außerdem war er Mitautor eines Sachbuchs zum Thema. Schon früher hatte er Bücher zu mittelalterlichen Themen veröffentlicht, zuerst 1980 „Chaucer’s Knight: The Portrait of a Medieval Mercenary“, eine alternative Betrachtung der Erzählung des Ritters in Geoffrey Chaucers „Canterbury Tales“.

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Mittelalter & TV, Folge xxx: Vom (Nicht-)Wollen und (Nicht-)Können und einfach-nicht-drum-scheren …

An wen wendet man sich, wenn man sich für die Kochkunst des Mittelalters interessiert: An erfahrene Köche, die seit Jahrzehnten eine mittelalterliche Küche betreiben? An Darstellergruppen, die regelmäßig historische Rezepte auf möglichst authentische Weise nachkochen? An Autoren, Herausgeber oder Übersetzer von mittellterlichen Kochbüchern? An ausgewiesene Historiker, die zum Thema geforscht und publiziert haben?

Nein! Zumindest, wenn man RedakteurIn eines öffentlich-rechtlichen TV-Senders in Deutschland ist, dann weiß man instinktiv, wo man am ehesten kompetente Informationen zu Kochkunst und praktisch allen anderen Aspekten des Mittelalters erfahren kann: Natürlich auf einem … MITTELALTERMARKT!

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Fundstücke KW 29

Der in den Fundstücken der KW 27 erwähnte Bohlenweg von Schorndorf wurde inzwischen in das 17. Jahrhundert datiert, wie die Stuttgarter Zeitung meldet.

Der Archäologe Klaus Haller, den ich vor Jahren noch als Studenten, Mittelalterdarsteller und Schmied im AFM Oerlinghausen kennenlernen durfte, ist neuer Leiter des Keltenmuseums Heuneburg, schreibt die Schwäbische.

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Fundstücke KW 21

Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll: In Nürnberg fordert ein Aktionsbündnis den Abriss der mittelalterlichen Stadtmauer als „Symbol der Engstirnigkeit“– so ist es auf der Website des Bayrischen Rundfunks zu lesen. (Dank an Frau Lipk für den Hinweis!)

Aufschlussreiche Funde bei neuerlichen Grabungen in der mittelalterlichen Wüstung Dorpede bei Marsberg meldet archäologie-online.de.

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Fundstücke KW 7-8

[Dank eines wirklich fiesen Virusinfekts heute die extradicke Zwei-Wochen-Ausgabe …]

Das Schweizer Fernsehen sucht für eine Art historische Doku-Soap namens „Leben wie vor 500 Jahren“ Bauern und Pilger, die einige Zeit unter Beobachtung auf einer Burg leben wollen.

Das Max Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte untersucht, mit welchen Medien die spanische Krone ihre Herrschaft in Südamerika zu festigen versuchte. Weiterlesen

Fundstücke KW 49

Die Zeit hat eine Karte von Deutschland zusammengestellt, auf der das Alter aller Städte über 100.000 Einwohner angegeben ist.

Nicht „mittelalterlich“, aber sehr interessant ist das Interview der Zeit mit dem Globalisierungshistoriker Harold James.

Der Legende nach versank 1362 die Stadt Rungholt in den Fluten der Nordsee. Das NordseeMuseum Husum widmet „Realität und Mythos“ Rungholts noch bis 29.1.2017 eine Sonderausstellung, über die der NDR berichtet. Weiterlesen

Mittelalter-Videos

Pornos und Katzenvideos sind bekanntlich die entscheidenden Inhalte des Internets. Doch finden sich dazwischen in dunklen Ecken zuweilen auch interessante, lehrreiche, wissenschaftliche und/oder unterhaltsame Videos zur Geschichte des Mittelalters, ihrer Erforschung oder Darstellung. Einige davon (in deutscher Sprache) sollen hier vorgestellt werden, Ergänzungen sind jederzeit herzlich willkommen! Weiterlesen

Fundstücke KW 44

Die Schwäbische feiert wieder einmal das umstrittene Tourismus-Projekt Campus Galli.
Hiltibold kritisiert hingegen den dortigen Umgang mit kritischen Stimmen.

Das Kulturblog ikarissima macht Lust auf diverse historische Ausstellungen des kommenden Jahres.

Der sogenannte History-Channel glänzt in der Regel nur wenig mit historischen Themen, geschweige denn ernstzunehmenden Dokumentationen. Nun sollen Wigald Boning und der Blogger Fritz Meinecke als „Die Geschichtsjäger“ für Quote sorgen. Weiterlesen

Fundstücke KW 38

Forschung, die durch öffentliche Mittel, also Steuergelder finanziert wurde, sollte der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung stehen: Was sich anhört wie eine Selbstverständlichkeit, ist in Wahrheit eine ganz tolle, innovative neue Kampagne von Wissenschaftsministerin Wanka, über die Der Spiegel schreibt.

Die Heilbronner Stimme beklagt den Umgang der Stadt mit ihrem historischen Kulturgut, in konkreten Fall mit der heilenden Quelle, die der Stadt einst ihren Namen verlieh. Weiterlesen

Fundstücke KW 50

Die Darstellung von Geschichte im deutschen Fernsehen ist ein wenig erfreuliches Thema, dem ich mich in der Vergangenheit wiederholt gewidmet habe. Die ZDF-Sendung „Terra X“ ist dabei leider nicht immer auf positive Weise in Erscheinung getreten. Auch mit der Darstellung der Kelten in der für Anfang 2016 geplanten gleichnamingen Sendereihe scheint es wieder erhebliche Probleme zu geben. Ein Gespräch dazu mit Hans Trauner vom Naturhistorischen Museum Nürnberg auf ArchPhant.

Die taz hält bekanntlich nicht viel vom Krieg, aber sie hält viel von der gleichnamigen Ausstellung in Halle, die sie als „spannendes pazifistisches Manifest“ sieht.

Noch einmal ins Museum, dieses Mal aber virtuell: Dank Google Street View kann man jetzt das British Museum in London besuchn, ohne das heimische Sofa zu verlassen – ohne drängelnde Massen, quengelnde Kinder, lärmende Schulklassen, …

Museum zum Dritten: Das leidige Thema des Fotografierens, hier kommentiert von Klaus Graf auf archivalia.hypotheses.org.

Und noch eine Ausstellung: Die Staatliche Bibliothek Regensburg zeigt bis Ende Februar 2016 „Spektakel des Schreckens“. Rudolf Neumaier von der SZ hat’s gefallen.

Warum haben die Wikinger ihre Siedlungen in Grönland aufgegeben? Neueren Erkenntnissen zufolge lag’s wohl nicht am Klima, wie scinexx.de schreibt. (Dank an J. Schabacker für den Hinweis!)

Untger dem Frankfurter Dom befinden sich zwei Kindergräber aus der Merowingerzeit, welche Archäologen und Historiker vor einige Rätsel stellen. Peter-Philipp Schmitt berichtet in der FAZ.

Auch in der Rottenburger Sülchenkirche kommen interessante Funde von Frühmittelalter bis Barock zutage, wie das Tagblatt schreibt. (Dank an H. Jablonski für den Hinweis!)

Ein Stundenbuch in der Bibliothek des Smith College in Southampton könnte Burgunderherzog Philipp dem Guten gehört haben, sagt mssprovenance.blogspot.com (auf Englisch).

Northhampton, Smith College MS 288, fol 45r.

Northhampton, Smith College MS 288, fol 45r.