Fundstücke KW 2

Die SZ Online stellt in ihrer Reihe „Altes Handwerk“ eine Schriftsetzerin vor, die tatsächlich noch mit Bleisatz arbeitet.

In Brandenburg hat ein „Hobby-Archäologe“ einen Schatz von 2.100 Silbermünzen des 11.-12. Jahrhunderts gefunden, berichtet die MAZ Online.
Die Zusammenarbeit von Denkmalbehörden mit entsprechend geschulten ehrenamtlichen Sondengängern könnte sicher auch für andere Regionen eine sinnvolle Option darstellen.

Neues aus der Sülchenkirche in Rottenburg, einem archäologischen Wunderhorn – auf schwaebische.de.

Ganz herzlichen Glückwunsch an Rainer Schreg und sein tolles, engagiertes Blog Archaeologik, das von den Lesern von „Wissenschaft kommuniziert“ zum „Wissenschaftsblog des Jahres“ gewählt wurde!

Das Alamannenmuseum Ellwangen veranstaltet am 20.-21. Februar zum zweiten Mal die „Tage lebendiger Geschichte“ – kein Spektakel, sondern eine Fortbildungsveranstaltung für Geschichtsdarsteller.

Das Land Hessen unterstützt die Einrichtung eines neuen archäologischen Freilichtmuseums im Marburger Land mit € 4,78 Mio., meldet Archäologie Online.

Zitat: „Erst das Reinheitsgebot vom 23. April 1516 regelte das Bierbrauen in Deutschland.“

Nein, das tat es nicht, es schrieb nur zu diesem Zeitpunkt bereits gängige Praxis fest, und es war eigentlich auch kein „Reinheitsgebot“, sondern eine Höchstpreistaxe (mehr dazu hier). Aber in der Meldung auf Archäologie Online, aus der obiges Zitat stammt, geht es ja auch um prähistorisches und nicht um frühneuzeitliches Bierbrauen.

Die Macher von kurz!-Geschichte widmen den Januar dem Thema mittelalterliche Herrscherinnen und schreiben als erstes über Eleonore von Aquitanien.

Ein (für mich) neues Blog: vrouwen maere – Tirol im ausgehenden 14. Jahrundert gehört zur Interessengemeinschaft 14. Jahrhundert oder kurz ig14.at und bietet bislang wenige, aber lesenswerte Beiträge zur Arbeitskleidung von Frauen, Bettwäsche im Mittelalter etc.

Küchenarbeit. (c) vrouwen maere.

Küchenarbeit. (c) vrouwen maere.

Fundstücke KW 52-1

Ein frohes neues Jahr wünscht HistoFakt. Historische Dienstleistungen! Auch 2016 soll die Tradition der wöchentlichen Fundstücke zu Geschichte und Archäologie, vornehmlich des Mittelalters, fortgesetzt werden. Hier der Überblick der vergangenen drei Wochen:

Die SZ Online berichtete am 21. Dezember über „Die letzte Schlacht der Ritter„, ein Gefecht zwischen Bayern und Österreichern 1322.

Das Idealbild des Ritters und die historische Realität – ein spannendes, kontrastreiches und vielschichtiges Thema, dem sich Daniel Ossenkop in seinem Blog recht ausführlich zuwendet.

Im Solling (Weserbergland) bestand wohl bereits im 9. Jahrhundert eine Glashütte, wie der NDR vermeldet.

Die Frankfurter Rundschau wiederum berichtet über Funde aus dem mittelalterlichen Bergwerk von Dippoldiswalde im Erzgebirge.

Das im Mai 2015 neu eröffnete Europäische Hansemuseum in Lübeck zieht allerhand Kritik auf sich, z.B. durch Lina Timm vom MediaLabBayern. Die SHZ stimmt ihr zu.

Das Staatarchiv St. Gallen berichtzet seit 1. Januar im neuen Blog www.zeitfenster1916.ch täglich über den Alltag im Krieg vor 100 Jahren – ein spannendes und unterhaltsames Projekt, und ein orgineller Blick auf die Lokalgeschichte im Schatten eines Weltereignisses.

Offenbar hat auch das Bundesinnenministzerium inzwischen erkannt, was Kritikern der sogenannten Bologna-Reform schon lange klar ist: Der Bachelor ist kein vollwertiger Abschluss und qualifiziert zu – gar nichts, außer vielleicht einer Fortsetzung des begonnenen Studiums. Bachelor-„Absolventen“ sollen daher laut Beschluss nicht mehr in den höheren Dienst übernommen werden, was Johann Osel in der SZ als „unanständig“ kritisiert.
In seinem Beitrag findet sich ein wahrer Satz, den man gar nicht oft genug wiederholen kann:

Es war die Wirtschaft, die diese Reform wollte. Es war die Politik, die sie ihr geliefert hat.

Genau so sieht es aus: Die Wirtschaft will immer jüngere Menschen mit akademischer (Vor-)Bildung, denen man statt angemessener Gehälter Praktikanten- oder Volontärssätze zahlen kann, weil – ja, eben WEIL der Bachelor kein vollwertiger Abschluss ist und nicht mit dem Magister oder Diplom verglichen werden kann.
Der Plan ist aufgegangen, auf Kosten nicht nur einer ganzen Generation von Studierenden, sondern auch der Geisteswissenschaften, die auf ihren (privat-)wirtschaftlichen Nutzwert reduziert, in das starre Korsett der Bologna-Strukturen gezwängt, zusammengekürzt, abgebaut und immer mehr ihrer akademischen, kulturellen und sozialen Relevanz beraubt werden. Ganz genau so, wie sich das Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände schon seit Jahrzehnten erträumt haben!

Beispiel Geschichtswissenschaft: Der Verlust von Grundkompetenzen z.B. in Paläographie, Epigraphik, Sphragistik, Numismatik oder auch Latein und Mittelhochdeutsch wird derzeit allerorten konstatiert (wie im Thesenpapier des Historikerverbands) oder beklagt (wie im aktuellen Beitrag von Ralf Steinbacher in der SZ: „Hilflose Historiker“). Daraus ein Zitat:

Heute gelte das Fach als altmodisch, modern sei die Theorienbildung in Geschichte; „aber man muss die Theorie auch an der Basis überprüfen können“. Man meine, das sei vielleicht nicht mehr so wichtig, weil es ja Editionen gebe, die Quellen allen zugänglich machten. Doch wenn man diese nicht beurteilen könne, dann könne man kein wissenschaftliches Neuland betreten, dann fehle die Innovationskraft.

Eigentlich ist es sogar noch viel dramatischer: Die sogenannten historischen Hilfswissenschaften haben (zumindest vordergründig) keinen wirtschaftlichen Nutzen, also verschwinden sie vom Lehrplan der Universitäten. Doch dies bedeutet längerfristig nichts weniger als das Ende der Geschichtswissenschaft. Denn wenn Historiker nicht mehr in der Lage sind, ihre Quellen, die Bausteine ihrer Forschung, zu analysieren, zu interpretieren, zu vergleichen – oder vielleicht überhaupt erst aufzufinden! –, dann hören sie auf, Historiker zu sein!
Um noch einmal die entscheidende Stelle in der Einleitung zum Thesenpapier von Eva Schlotheuber und Ralf Bösch zu zitieren:

Die Fähigkeit zur eigenständigen Erschließung und wissenschaftlichen Würdigung (Quellenkritik) der Originalüberlieferung markiert einen wesentlichen Unterschied zwischen Geschichtsinteresse und Forschung.

!!!

Der Brite Steven Payne ist Ende Dezember in Ausstattung des 14. Jahrhunderts die alte Pilgerstrecke von Southampton nach Canterbury gelaufen und berichtete darüber auf seiner FB-Seite „Pilgrim’s Progress“.

Ankunft. (c) Steven Payne / Pilgrim's Progress.

Ankunft. (c) Steven Payne / Pilgrim's Progress.

Fundstücke KW 50

Die Darstellung von Geschichte im deutschen Fernsehen ist ein wenig erfreuliches Thema, dem ich mich in der Vergangenheit wiederholt gewidmet habe. Die ZDF-Sendung „Terra X“ ist dabei leider nicht immer auf positive Weise in Erscheinung getreten. Auch mit der Darstellung der Kelten in der für Anfang 2016 geplanten gleichnamingen Sendereihe scheint es wieder erhebliche Probleme zu geben. Ein Gespräch dazu mit Hans Trauner vom Naturhistorischen Museum Nürnberg auf ArchPhant.

Die taz hält bekanntlich nicht viel vom Krieg, aber sie hält viel von der gleichnamigen Ausstellung in Halle, die sie als „spannendes pazifistisches Manifest“ sieht.

Noch einmal ins Museum, dieses Mal aber virtuell: Dank Google Street View kann man jetzt das British Museum in London besuchn, ohne das heimische Sofa zu verlassen – ohne drängelnde Massen, quengelnde Kinder, lärmende Schulklassen, …

Museum zum Dritten: Das leidige Thema des Fotografierens, hier kommentiert von Klaus Graf auf archivalia.hypotheses.org.

Und noch eine Ausstellung: Die Staatliche Bibliothek Regensburg zeigt bis Ende Februar 2016 „Spektakel des Schreckens“. Rudolf Neumaier von der SZ hat’s gefallen.

Warum haben die Wikinger ihre Siedlungen in Grönland aufgegeben? Neueren Erkenntnissen zufolge lag’s wohl nicht am Klima, wie scinexx.de schreibt. (Dank an J. Schabacker für den Hinweis!)

Untger dem Frankfurter Dom befinden sich zwei Kindergräber aus der Merowingerzeit, welche Archäologen und Historiker vor einige Rätsel stellen. Peter-Philipp Schmitt berichtet in der FAZ.

Auch in der Rottenburger Sülchenkirche kommen interessante Funde von Frühmittelalter bis Barock zutage, wie das Tagblatt schreibt. (Dank an H. Jablonski für den Hinweis!)

Ein Stundenbuch in der Bibliothek des Smith College in Southampton könnte Burgunderherzog Philipp dem Guten gehört haben, sagt mssprovenance.blogspot.com (auf Englisch).

Northhampton, Smith College MS 288, fol 45r.

Northhampton, Smith College MS 288, fol 45r.

Fundstücke KW 49

Was sagt ein arbeitsloser Geisteswissenschaftler zu einem abhängig beschäftigten Kollegen? „Einmal Pommes rot-weiß, bitte!“
Oder auch: „Der wichtigste Schein im Studium ist der Taxischein“ – Vorurteile und Klischees über Geisteswissenschaftler oder berufliche Realität? Faktencheck im UniSpiegel.

Dazu passend: Vier von fünf Nachwuchswissenschaftlern wollen dem akademischen System den Rücken kehren (und wer könnt’s ihnen verdenken?), schreibt Die Zeit.

Daniel Ossenkop hat sich in dieser Woche mit den frühmittelalterlichen Quellen J.R.R. Tolkiens befasst.

Hiltibold rezensiert eine neue Biographie über William Marshall, auf mittelalter.hypotheses.org gibt es den Rezensionsüberblick November.

Bilanz der Ausgrabungen auf der Holsterburg bei Warburg auf archaeologie-online.de.

In eigener Sache: Mit dem Beitrag zum Dezember ist nun die Reihe Mittelalterlicher Jahreslauf in diesem Blog zu Ende gegangen.

Video der Woche: Rekonstruktion einer Armbrust mit Horn-Kompositbogen durch Andreas Bichler von Historia Vivens 1300:

 

Dezember

Der Dezember ist der letzte Monat des Jahres. Bis 153 v.Chr. war er der zehnte, wie der Name andeutet (lat. decem = zehn). Wenn sich also in mittelalterlichen Urkunden die Datumsangabe „10ber“ oder „Xbris“ findet, ist damit nicht der Oktober gemeint. Auch die Bezeichnung Julmond kann für Verwirrung sorgen, denn sie bezieht sich auf das germanische Julfest zur Wintersonnenwende am 21. oder 22. Dezember, nicht auf den siebten Monat des Kalenders. Weitere alte Namen sind Christmond oder Heilmonat, da Christus der Heilsbringer am 25. Dezember zur Welt kam. Weiterlesen

Fundstücke KW 48

In Zeiten knapper Kassen haben die Reiß-Engelhorn-Museen in Mannheim eine neue Einnahmequelle aufgetan: Man verhängt in den eigenen Räumlichkeiten ein generelles Fotografierverbot für Besucher, lässt Kunstwerke – bevorzugt solche, die ohnehin nicht zu sehen sind – dann abfotografieren und verlangt für die Nutzung der Repro-Fotos überzogene Gebühren, indem man sich auf ein mehr als fragwürdiges „Urheberrecht“ beruft.
Wer sich diesem Geschäftsmodell nicht beugen will, wird abgemahnt und verklagt, wie derzeit die deutsche Wikipedia erleben muss. Details und Hintergründe bei Spiegel Online und auf heise.de.

In ihrer Reihe über historische, seltene und aussterbende Berufe stellt Die Zeit diese Woche den Köhler vor.

Am Niederrhein wirft die Entdeckung eines massiv gesicherten Römerlagers mehr Fragen auf als sie beantwortet. Meldung im Südkurier.

In Kärnten ist eine Leiche des 6. Jahrhunderts mit einer Beinprothese aus Metall und Holz entdeckt worden, wie der kurier.at berichtet.

„Bernie“ ist die einzige deutsche Moorleiche des frühen Mittelalters. Mit Hilfe seines gut erhaltenen Schädels haben Experten nun sein wahrscheinliches Aussehen rekonstruiert, steht auf schwaebische.de zu lesen.

In Wien gibt es ein Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch … Was es dort zu sehen und zu erfahren gibt, beschreibt der Südkurier.

Der Klartext-Verlag schreibt den 3. Essaypreis der Werkstattgeschichte aus. Thema: Wie viel Selbstdarstellung braucht Geschichte?
Einsendeschluss ist der 30. Juni 2016, der Hauptpreis beträgt € 500,-. Alle weiteren Details gibt’s beim Verlag.

Der Historikerverband hat auf seinem Blog ein Positionspapier von Eva Schlothuber und Frank Bösch veröffentlicht. Titel: „Quellenkritik im digitalen Zeitalter. Die Historischen Grundwissenschaften als zentrale Kompetenz der Geschichtswissenschaft und benachbarter Fächer„. Bereits die EInleitung enthält einen ganz entscheidenden Satz:

„Die Fähigkeit zur eigenständigen Erschließung und wissenschaftlichen Würdigung (Quellenkritik) der Originalüberlieferung markiert einen wesentlichen Unterschied zwischen Geschichtsinteresse und Forschung.“

Weiter geht es mit einer ernüchternden, bitteren und leider präzise zutreffenden Situationsanalyse:

„Für die Vermittlung dieser Kompetenzen (Paläografie, Kodikologie, Epigrafik, Diplomatik, Numismatik, Aktenkunde, Heraldik, Siegelkunde) sind die Historischen Grundwissenschaften zuständig, die heute jedoch aus der deutschen Hochschullandschaft zu verschwinden drohen. Zwischen 1997 und 2011 hat das Fach ein Drittel der Lehrstühle verloren. Die Situation wird durch die parallel stattfindende Reduzierung mittellateinischer Studienangebote, die traditionell grundwissenschaftliche Ausbildung in Paläografie, Kodikologie und Bibliotheksgeschichte einschließen, weiter verschärft. Grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten drohen deshalb nicht nur bei den Studierenden, sondern langfristig auch bei den Lehrenden in einem Maße abzunehmen, dass die kulturelle Überlieferung der Vergangenheit nicht mehr eigenständig erschlossen und beurteilt werden kann. Bereits jetzt ist die Kompetenz, mittelalterliche, frühneuzeitliche und selbst Handschriften und Akten bis zum frühen 20. Jahrhundert sowie antike oder mittelalterliche Inschriften, Texte oder Papyri lesen und einordnen zu können, an vielen universitären Standorten fast verschwunden. Ein regelmäßiges Angebot der Historischen Grundwissenschaften existiert nur noch an wenigen Universitäten. Einst gehörte das Fach zu den international angesehensten Disziplinen der deutschen Wissenschaft, das mit seinem herausragenden Ruf zahllose Forscherinnen und Forscher aus dem Ausland an deutsche Einrichtungen zog. […]“

Hervorherbung von mir.
Aus Sicht eines zeitgeschichtlichen Archivars mit mediävistischer Ausbildung kommentiert Holger Berwinkel auf aktenkunde.hypotheses.org.

Manche Dinge ändern sich nie? „Die Frau als Kulturbringerin“ lautet der (moderne) Titel dieser (antiken) Malerei:

"Die Frau als Kulturbringerin" Antike Vasenmalerei

"Die Frau als Kulturbringerin" Antike Vasenmalerei

Fundstücke KW 46

Hiltibold hat sich diese Woche mit frühmittelalterlichen Pfeilköchern auseinandergesetzt.

Daniel Ossenkop schreibt über Aufstieg und Untergang des Templerordens.

Auf krautreporter.de erschien ein Text von Charlotte Jahnz über Ursachen von Flucht und Verfolgung im 16. Jahrhundert – oder eine Antwort auf die Frage: Warum eigentlich trägt der deutsche Innenminister einen französischen Nachnamen?

Für nur € 299.000,- steht im Landkreis Freyung-Grafenau bei Passau ein ganzes Keltendorf zum Verkauf, wie die Passauer Neue Presse vermeldet.
Es handelt sich um das Keltendorf Gabreta – und wohlgemerkt wird nur ein neuer Besitzer, nicht aber Betreiber gesucht. Geld dürfte mit der Investition also kaum zu verdienen sein …

Offenbar kann man Geschichte heute nur noch vermitteln, indem man Parallelen zur Gegenwart zieht und alles in Worte packt, die der heutigen Jugend vertraut sind. So wird in diesem Beitrag auf „Welt Icon“ aus dem Buchhalter Matthäus Schwarz („der Urahn der Kardashians“) der „erste Modeblogger der Welt“, aus den gemalten Porträts „selfies“ etc.
Das „Klaiderbüchlein“ des Fugger-Buchhalters gibt es als Scan auf wikicommons.

Trachtenbuch des Augsburgers Matthäus Schwarz (1497–1574), Landesbibliothek Hannover (Kopie, 18. Jh.)

Trachtenbuch des Augsburgers Matthäus Schwarz (1497–1574), Landesbibliothek Hannover (Kopie, 18. Jh.)

In der kommenden Woche müssen die Fundstücke leider entfallen!

 

Fundstücke KW 45

Textiler Unterarmschutz im Frühmittelalter? Ein Beitrag von Peter Hartmann auf stradiot.

Da ich dieses Blog nicht kannte, habe ich mich gleich mal ein wenig umgesehen und noch einen weiteren schönen Beitrag entdeckt: Über Aluhutträger, Verschwörungstheorien & Geschichte.

Daniel Ossenkop M.A. schreibt auf „Das Mittelalter – der Blog“ über Gemeinschaft im Mittelalter.

Das sächsisch-anhaltinische Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle zeigt vom 6. November 2015 bis 22. Mai 2016 die Sonderausstellung „Krieg. Eine archäologische Spurensuche“.
Archäologie Online stellt die Ausstellung vor.
Das Blog der Ottonenzeit hat die Rezension dazu.

Und ein Video von matern.tv über die archäologischen Ausgrabungen in Lorsch:

November

„Der Neunte“ (von lat. novem = neun) ist seit 153 v.Chr. der elfte Monat des Jahres. Die Schreibweisen 9ber oder IXbris finden sich zuweilen in mittelalterlichen Urkunden und können für Verwirrung sorgen. Windmonat oder Nebelmond sind alte Bezeichnungen, die  sofort einleuchten, wenn man dieser Jahreszeit morgens oder abends aus dem Fenster blickt.
Zuweilen war auch der Name „Schlachtmond“ gebräuchlich. Allerdings diente der November in weiten Teilen Deutschlands noch der Schweinemast, mit dem Schlachten wurde meist erst gegen Ende des Monats oder Anfang Dezember begonnen. Zur Mast wurden die Schweine in den Wald getrieben, um sich an Eicheln, Bucheckern und Kastanien vollzufressen. Noch heute lassen sich ehemalige Hutewälder an ihrem Bestand alter Eichen und Buchen erkennen. Eine natürliche Waldverjüngung wurde erschwert oder verhindert, da junge Pflanzen beschädigt oder abgefressen wurden. Die Waldmast führte auch nicht selten zu Konflikten mit anderen Formen der Waldnutzung wie dem Holzeinschlag oder der Jagd. Weiterlesen

Fundstücke KW 44

Mit einer Woche Verspätung haben nun auch deutschsprachige Medien wie z.B. die SZ die Meldung vom in Norwegen von einem Wanderer gefundenen „Wikingerschwert“ aufgenommen. Doch wenngleich es sich dabei um einen tollen Zufallsfund handelt: Ein Sax ist kein Schwert, sondern eine einschneidige Klingenwaffe und damit streng genommen ein Messer. (Ungeachtet dessen übrigens, was Wikipedia schreibt!)

Der Streit um den sogenannten Welfenschatz mit Reliquien des 11. bis 15. Jahrhunderts zwischen Nachfahren jüdischer Kunsthändler und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz geht in eine neue Runde, wie derstandard.at berichtet.

Nachbau zerstörter oder gefährdeter archäologischer Stätten mit Hilfe von 3D-Druckern, um das kulturelle Erbe und „die Geschichte für kommende Generationen [zu] bewahren“? Noch einmal derstandard.at.

Auf mittelalter.hypotheses.org gibt es den Rezensionsüberblick Oktober 2015.

Was ist das Leben? Die FB-Seite Discarding Images hat eine schöne mittelalterliche Bildmetapher dafür gefunden:

Augustinus, La Cité de Dieu. Frankreich, ca. 1450 (Strasbourg, Bibliothèque nationale et universitaire, ms. 523, fol. 54r.)

Augustinus, La Cité de Dieu. Frankreich, ca. 1450 (Strasbourg, Bibliothèque nationale et universitaire, ms. 523, fol. 54r.)