Fundstücke KW 29

Am Kap Arkona auf Rügen haben Archäologen einen „spektakulären Fund“ gemacht: Ein zu einer slawischen Tempelanlage gehörendes Zeremonienhaus aus dem 11. Jahrhundert. Der NDR hat die Details und Links zu Videos.

Die Presse berichtet über die Entdeckung eines Wikingerhafens im norwegischen Borre.

Und in Ingelheim sind Gräber aus der Merowingerzeit freigelegt worde. Ein Beitrag dazu in der Allgemeinen Zeitung.

Nicht nur Archäologen machen Entdeckungen: In der Bibliothek der Uni Münster haben Studierende durch Zufall ein lange verschollen geglaubtes Amtsbuch ausfindig gemacht. (Wozu ein Seminar in Handschriftenkunde so alles gut sein kann …) Offizielle Meldung der Uni Münster.

Das Stadtarchiv hat ein mittelalterliches Gebetbuch erworben. Warum das nicht unbedingt ein Grund zum Jubeln sein muss, beschreibt Klaus Graf im Blog Archivalia.

Einer der zahlreichen interessanten Beiträge dieser Woche auf medievalists.net befasst sich mit den Untersuchungen von Victoria Cooper zu Zusammenhängen von Nationalismus, Mittelalter, Fantasy und Computerspielen.

Auf kurz!-Geschichte schreibt Timo Bülters über den „Kinderkreuzzug“ von 1212.

Das Bild der Woche zeigt die typischen Dreiecksschilde des 13. Jahrhunderts, deren Rekonstruktion Roland Warzecha alias Dimicator sich diese Woche auf seiner FB-Seite gewidmet hat.

„The Life of Edward the Confessor“ (MS Ee.3.59, University of Cambridge). Matthew Paris, um 1250/60.

„The Life of Edward the Confessor“ (MS Ee.3.59, University of Cambridge). Matthew Paris, um 1250/60.

Fundstücke KW 31

Wer oder was war „Ulfberht„? Die mit diesem Namen bezeichneten Schwertklingen stellten zur Zeit der Karolinger und Ottonen das Maß aller Dinge europäischer Schwertschmiedekunst dar. Zumindest die echten, denn offenbar verleitete der Ruf dieses „Markennamens“ bereits damals schamlose Plagiatoren dazu, ihre mindertwertigen Produkte ebenso zu kennzeichnen.
Mit der Entdeckung und Untersuchung einer weiteren Klinge in Niedersachsen ist die Forschung der Beantwortung der Frage nach Herkunft der Schwerter nun wieder ein Stückchen näher gekommen, wie die SZ berichtet: http://www.sueddeutsche.de/wissen/ulfberht-schwerter-wunderwaffen-aus-dem-kloster-1.2067956

Schriftzug "+VLFBERHT+" auf einer Klinge des 9. Jahrhunderts im GNM Nürnberg.

Schriftzug "+VLFBERHT+" auf einer Klinge des 9. Jahrhunderts im GNM Nürnberg.

In der Steiermark ist einer der ältesten erhaltenen Höfe, der wohl historisch bis auf das 9. Jahrhundert zurückging, wegen eines Formfehlers abgerissen worden: http://steiermark.orf.at/news/stories/2660377/

Bei Ascha im bayerischen Landkreis Straubing hat ein 14jähriger mehr als 2.100 Münzen aus dem Mittelalter entdeckt, wie der Bayerische Rundfunk berichtet: http://www.br.de/nachrichten/niederbayern/muenzschatz-straubing-100.html

In Sachsen-Anhalt haben Archäologen Belege für die Produktion von Salz und das Pökeln von Fleisch in der Bronzezeit gefunden: http://www.archaeologie-online.de/magazin/nachrichten/produktion-von-salz-und-poekelfleisch-in-der-bronzezeit-31234/

Die schweizer Universität Freiburg bietet auf ihrer Website die Schrifttafeln zur lateinischen Palägraphie von Franz Steffens – ein wunderbares Hilfsmittel zum Lernen und Üben von Transkriptionen: http://www.paleography.unifr.ch/index.htm (funktionieren leider nicht in Firefox)