Die Wunder der Erde

„Die Wunder der Erde. Die Reisen des Ritters Jean de Mandeville“, wbg 2022.

Die Reisen des Ritters Jean de Mandeville

Von Frankreich ausgehend erlebte die Buchmalerei im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert eine Blütezeit. Wohlhabende Auftraggeber sorgten für eine wachsende Nachfrage, die von einer immer größeren Zahl kommerzieller Werkstätten oft in Arbeitsteilung befriedigt wurde. Neue literarische Genres verlangten nach veränderten künstlerischen Ausdrucksformen, und zahlreiche Meister entwickelten ihre je eigenen Stile, die es heute ermöglichen, ihnen bestimmte Werke mehr oder weniger zweifelsfrei zuzuordnen, auch wenn ihre Namen meist nicht überliefert sind.
Ein Paradebeispiel für diese Entwicklung ist das Mansukript fr. 2810 der Französischen Nationalbibliothek in Paris, das heute unter dem Namen Livre de merveilles, also „Buch der Wunder“ oder als „Die Wunder der Erde“ bekannt ist. Die illuminierte Sammlung verschiedener Reiseberichte wurde wohl 1410 von Johann Ohnefurcht, dem Herzog von Burgund in Auftrag gegeben und nach ihrer Fertigstellung seinem Onkel, dem berühmten Sammler Johann, Herzog von Berry zum Geschenk gemacht.
Neben Texten von Marco Polo, Odorico von Pordenone, Wilhelm von Boldensele und anderen Autoren findet sich darin auf fol. 141-225 eine Ausgabe der Reisebeschreibung des Ritters Jean de Mandeville, die nun in einer großformatigen Edition vorliegt.

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Fundstücke KW 32

Am 7. August 626 scheitern Awaren und Perser mit der Eroberung Konstantinopels. Die Welt erinnert daran.

Offenbar hatten die Wikinger über Jahrhunderte ein Handelsmonopol auf Walrosselfenbein. Und möglicherweise hat ihr Verschwinden aus Grönland etwas mit dem Ende des lukrativen Geschäfts zu tun – so zumindest fasst scinexx.de die Ergebnisse einer britischen Studie zusammen. (Mit herzlichem Dank an Herrn Jablonski!)

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Fundstücke KW 32

Auf www.monumente-online.de hat Dr. Bettina Vaupel einen interessanten Artikel über die Herstellung von Farben und den Handel mit Pigmenten im Mittelalter veröffentlicht: Wie das Blau übers Meer kam. Vom Wert der Farbe

Dazu gibt es noch ein Interview mit Dr. Doris Oltrogge, Expertin für mittelalterliche Farben und Maltechniken: Das Geheimnis der Pigmente

Passend hierzu ein Beitrag aus dem Buch „Die Macht der Toga“ über die Gewinnung von Purpur in der antiken Welt des Mittelmeers (academia.edu via Hiltibold): Carmen Alfaro: Purpur und Macht an den Küsten des Mittelmeerraums

Gleich zwei Podcasts des Bayerischen Rundfunks zum Thema Mittelalter (Download als mp3):

Und eine schwedische Dokumentation (mit engl. Untertiteln) über living history, das Leben als Reenactor und die Darstellung der Schlacht von Visby (von flygfisk.de, via medievalists.net):